Standardisierung

In den USA gibt es über 16 Millionen Cablemodem- und Cablemodemrouter-Besitzer sowie zahlreiche weitere in Europa und der Schweiz. Da es lange keinen allseits akzeptierten technischen Standard gab, waren noch vor wenigen Jahren in den meisten Netzen proprietäre Kabelmodem-Systeme in Betrieb. Die meistverbreiteten proprietären Cablemodem waren Nortel Networks LANcity LCP, Com21 ComPORT, Terayon TeraPro und Motorola CyberSurfer.

Nortel Networks, LanCity LCP        Com 21, ComPORT 1000        Terayon, TeraPro        Motorola CyberSurfer

Jedes dieser Cablemodem besass nebst einem HF-Kabelanschluss einen 10BaseT Anschluss welcher über ein RJ-45 Kabel mit einer im PC eingebauten Netzwerkkarte verbunden wird.

 

 Endlich ein internationaler Standard

Ein neuer, internationaler Standard soll zukünftig garantieren, dass ein breites, untereinander kompatibles Cablemodem- Sortiment verschiedener Hersteller angeboten werden kann. Es soll ein Markt entstehen, auf welchem verschiedene Gerätemodelle zur Auswahl stehen und das Preis-/Leistungsverhältnis verglichen werden kann. Der Vorteil für die Kabelnetz-Kunden besteht darin, dass bei einem Umzug in ein anderes Kabelfernsehnetz die bisherige Ausrüstung weiterverwendet werden kann. Den verschiedenen Netzbetreiber ermöglicht dies eine technische Zusammenarbeit.

Der amerikanische DOCSIS-Standard (Data over Cable Services Interface Specification) definiert die Interface Anforderungen für Cablemodem, die für Hochgeschwindigkeits-Datenverteilung über Kabelfernsehen eingesetzt werden. Erarbeitet und erweitert werden diese Spezifikationen von den CableLabs, eine unabhängige Organisation, zuständig für die Zertifizierung der Cablemodems.
DOCSIS 1.0 wurde 1999 eingeführt. Die nächste, erweiterte Spezifikation DOCSIS 1.1 umschreibt unter anderem Voice over IP (Telefonie), DOCSIS 1.1 zertifizierte Cablemodem sind seit Ende 2001 verfügbar. Die meisten heute erhältlichen DOCSIS 1.0 Cablemodem können mit Hilfe eines Firmware- Upgrades auf DOCSIS 1.1 aufgerüstet werden. Während die Erweiterungen von DOCSIS 1.0 auf 1.1 nur aus Softwareanpassungen bestanden, enthält DOCSIS 2.0 zwei neue Modulationsverfahren.

Noch vor wenigen Jahren galt DVB-RCC als konkurrierender Standard zu DOCSIS.
DVB-RCC (DVB Return Channel for Cable) EuroModem, unter der Bezeichnung ETS 300 800 standardisiert, ursprünglich für Set-Top-Box (digital TV) bestimmt, versuchte sich als hauptsächlich europäischen Standard durchzusetzen. Die Entwicklung und Spezifikation erfolgte durch die EuroCableLabs und wurde durch das DVB/DAVIC Interoperability Consortium unterstützt. Die technische Infrastruktur ist gemäss den europäischen Richtlinien und Standards, und somit speziell für europäische Kabelnetze entwickelt worden.

Heute basieren die meisten Netze auf dem DOCSIS Standard.
Es sei an dieser Stelle noch einmal darauf hingewiesen, dass proprietäre, DVB-RCC und DOCSIS Systeme zueinander nicht kompatibel sind.

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